Neuorganisation der sprachregionalen Zusammenarbeit im Bildungsraum der Deutschschweiz

Nach der erfolgreichen Einführung des Lehrplans 21 wird die interkantonale Zusammenarbeit im Bildungsbereich der Deutschschweiz neu organisiert: Die bisherige Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) wird per Ende Jahr aufgelöst. Gewisse Themen der Volksschule werden aber von den 21 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein weiterhin gemeinsam bearbeitet.

Die drei Regionalkonferenzen der Ostschweiz, der Nordwestschweiz und der Zentralschweiz haben an ihrer gemeinsamen Sitzung vom 26. Oktober 2018 beschlossen, die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) per Ende 2018 aufzulösen. Hauptgrund dafür ist, dass der Lehrplan 21 fertig vorliegt und nun von allen 21 beteiligten Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein eingeführt wird. Zudem werden Fragen der Lehrmittelkoordination hauptsächlich innerhalb der Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) bearbeitet. Der Fokus der Bildungszusammenarbeit unter den Kantonen der Deutschschweiz und dem Fürstentum Liechtenstein soll ab 2019 wieder verstärkt bei den Regionen liegen. Im Interesse der Koordination innerhalb des Bildungsraums der Deutschschweiz sind aber die drei Regionalkonferenzen übereingekommen, gewisse sprachregionale Tätigkeiten im Volksschulbereich (z.B. Kompetenzzentrum Lehrplan 21 und Datenbank Lehrplan.ch, Zusammenarbeit der kantonalen Volksschulämter, Schulfernsehen) weiterhin gemeinsam abzustimmen und zu finanzieren. Dies erfolgt in Form von sporadischen gemeinsamen Sitzungen der drei Regionalkonferenzen und über die Zusammenarbeit der kantonalen Volksschulämter in der Deutschschweizer Volksschulämter-Konferenz (DVK).

Gemeinsame Geschäftsstelle bleibt
Die drei Regionalkonferenzen wollen die gemeinsame Geschäftsstelle, welche seit 2011 in Luzern besteht, auch unter der neuen Organisationsform mit einem reduzierten Personalbestand weiterführen. Die Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz hat sich bereit erklärt, als Trägerin dieser Geschäftsstelle zu wirken. Die Geschäftsstelle wird wie bisher Dienstleistungen für die einzelnen Regionalkonferenzen und für die gemeinsamen sprachregionalen Aufgaben erbringen.

Hintergrund
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren wird gemäss dem Schulkonkordat von 1970 in ihrer Arbeit von vier Regionalkonferenzen unterstützt: der Romandie mit dem Tessin (CIIP), der Nordwestschweiz (NW EDK), der Zentralschweiz (BKZ) und der Ostschweiz (EDK-Ost). Schon seit längerem arbeiten die deutschsprachigen Kantone zu verschiedenen Themen über die Regionsgrenzen hinweg sprachregional zusammen. Von 2002 bis 2010 basierte diese Zusammenarbeit auf einer vertraglichen Übereinkunft der drei Regionalkonferenzen. 2011 beschlossen diese, gemeinsam als Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz aufzutreten und im Sinne von effizienten und schlanken Strukturen ihre Gremien und ihr Personal zusammenzulegen. Hauptziele der sprachregionalen Zusammenarbeit waren die Harmonisierung der Lehrpläne, die Koordination der Lehrmittel sowie der Entwicklung von Instrumenten im Bereich der Qualitätssicherung.

Weiterhin regionale Zusammenarbeit
Im Hinblick auf die neu zu erarbeitende Aufgaben- und Finanzplanung für die Periode 2019-22 erteilte die D-EDK einer Projektorganisation den Auftrag, die strategische Ausrichtung und die Organisation der sprachregionalen Zusammenarbeit zu überprüfen. Diese Überprüfung, welche unter Einbezug der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz in mehreren Schritten durchgeführt wurde, hat zum Schluss geführt, dass eine gewisse Zusammenarbeit der drei deutschschweizer Regionalkonferenzen auch in den kommenden Jahren stattfinden soll, jedoch ohne das formelle Konstrukt einer Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz. Die D-EDK wird deshalb auf Ende 2018 aufgelöst.

Mitgliederkantone der deutschsprachigen Regionalkonferenzen:
NW EDK: BE, FR, SO, BS, BL, AG, VS, LU
Präsident: RR Conradin Cramer, BS

BKZ: LU, UR, SZ, OW, NW, ZG
Präsident: RR Michael Stähli, SZ

EDK-Ost: ZH, GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG, FL, SZ
Präsident: RR Benjamin Mühlemann, GL